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10 Tipps zum Anweiden

10 Tipps zum Anweiden - Wenn das frische Gras lockt

 

Pferde, die ganzjährig auf Weiden gehalten werden, haben in der Regel keine bis kaum Probleme, wenn das Frühjahr mit frisch gewachsenen Gräsern lockt. Der Eiweiß- und Fruktangehalt der Gräser ist für diese Pferde nicht wirklich gefährlich, da der Magen-Darm-Trakt bereits an die stetige Aufnahme von Gras gewöhnt ist.  

 

Anders ist das bei Pferden, die über die Herbst-Winter-Saison auf Paddocks gehalten werden und hauptsächlich Heu- oder Heulage gefüttert bekommen. Hier spielt die Futterumstellung eine große Rolle, da sich im Darm Zellulose zersetzende Bakterien vermehren, damit die aus Heu und Stroh verwertbaren Bestandteile zerlegt werden können. Der Verdauungstrakt  muss sich also im Frühjahr auf das neue Nahrungsangebot komplett umstellen. Aus diesen Gründen ist es besonders wichtig, das Anweiden behutsam anzugehen, um den Organismus und Stoffwechsel nicht zu überlasten, da daraus schwerwiegende Krankheiten resultieren können. 

 

equine-microtec-marvin-vroomen-200601-FS193995Fliegenschutz verschafft den Pferden Ruhe vor Insekten während der Weidezeit.

 

Mit diesen 10 Tipps wird das Anweiden besonders sicher für Euer Pferd

 

Weidepflege

Der Boden der Weide sollte vor dem Anweiden ausreichend eingesät und gedüngt sein, sodass neues Gras gut nachwachsen kann. Wichtig hierbei ist, dass die Pferde erst nach ca. drei bis vier Wochen des düngens die Weide betreten, damit dieser durch Regen völlig zersetzt wurde. Zuzüglich kann das “alte” Gras gemulcht werden oder Unkraut und Geäst, sowie andere Störer von der Weide entfernt werden. 

 

Umzäunung 

Alle Zäune rund um die Koppel sollten auf Stabilität und Verletzungsgefahr überprüft werden. Gleichzeitig gilt es, bei der Verwendung von Stromlitzen, darauf zu achten, dass diese adäquat befestigt sind und der Generator bzw. das Weidezaungerät funktionieren. 

 

Zeitraum zum Anweiden

Wenn das Gras ca. ein bis zwei Handbreit hoch ist, können die Pferde endlich wieder auf die Koppel. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kann das Gras den Verbiss gut vertragen und das ältere Gras ist nährstoffärmer aber rohfaserreicher. 

 

Heu, Heu, Heu 

Vor dem Weidegang sollte Heu gefüttert werden, damit der Magen-Darm-Trakt vorbereitet ist und der erste Hunger besänftigt ist. So stürzen sich die Pferde nicht vor Hunger auf das Gras und es kann Symptomen wie beispielsweise Kotwasser vorgebeugt werden.   

 

Von kurz zu lang

Zu Beginn des Anweidens, reichen schon 15 Minuten Grasen pro Tag. Diese Zeit kann dann von Tag zu Tag um 10-15 Minuten addiert werden, bis die Pferde ihre volle Stundenzahl erreicht haben. Ab diesem Tag können die Pferde dann die gewünschte Zeit auf der Koppel verbringen. 

 

Vorsicht bei Kälte und Frost 

Nach kalten Nächten rund um den Gefrierpunkt ist der Fruktan-Gehalt im Gras besonders hoch. Fruktan ist hauptverantwortlich für die Entstehung von Hufhrehe. Pferde mit Hufrehe oder einem empfindlichen Stoffwechsel sollten dann erst ab dem Nachmittag auf die Weide.

 

Energie anpassen 

Zu beginn des Frühjahrs ist Gras oft sehr energie- und wasserreich, hat aber wenig Rohfaser. Füttert also bei eher untergewichtigen Pferden Heu als Rohfaser-Lieferant hinzu und passt das Kraftfutter an die tägliche Weidezeit und Leistungsstand des Pferdes an. Während der Weidezeit kommt es oft zu Überversorgungen, die den Stoffechsel arg belasten können. 

 

Vorsicht bei Stoffwechselproblemen

Pferde mit Stoffwechselproblemen, wie Rehe, EMS oder Cushing, sollten besonders behutsam und langsam an die Weidezeit herangeführt werden. Selbst bei “abgefressenen” Koppeln speichern Restgräser im Frühjahr zu viel Fruktan für Pferde aus diesen Risikogruppen.

 

Weideunfälle vermeiden

Übermut tut selten gut - das gilt leider auch für unsere Vierbeiner, wenn sie voller Freude und Energie über die Koppel toben. Nutzt für das erste Anweiden Gamaschen und Sprungglocken, um Ballentritte oder Lackschäden sowie Eisenverluste zu vermeiden. Manchmal ist es auch sinnvoll, die Pferde vorerst am Stallhalfter und Führstrick grasen zu lassen. Beispielsweise junge Pferde oder wenn die Weide mit Tau bedeckt ist und die Pferde schnell ins rutschen kommen. 

 

Insektenschutz 

Fliegendecken, Ekzemerdecken, Fliegenhauben können helfen, lästige Insekten von den Pferden fernzuhalten, sodass sie ungestört Grasen können und nur wenig erregt werden. Gleichzeitig werden Körper und Gesicht vor Stichen von Bremsen oder Kriebelmücken geschützt. 

 

Nicht nur das Fressen ist zu beobachten

 

Unter anderem ist das Wichtigste für Pferde, ergänzend zur behutsamen Ernährungsumstellung, ausreichend Bewegung. Wie bei uns Menschen verbrennt das Pferd beim Reiten oder Longieren Kalorien, wass den Stoffwechsel ankurbelt und den Abtransport von Giftstoffen unterstützt. Nutzt also das Frühjahr gleichzeitig, um das Training wieder voll aufzunehmen, wieder längere Ausritte zu planen und den Bewegungsdrang eures Pferdes auszugleichen. Das hält fit und unterstützt bei der Zeit des Anweidens zusätzlich den Organismus. 

 

Wir wünschen euch und euren Pferde viel Freude an der Weidesaison und hoffen sehr, euch mit unseren 10 Tipps beim Anweiden unterstützen zu können.

Euer EQM Team